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Pressemitteilung

„Stummer Frühling – vom Rückgang der Artenvielfalt“

Interessante Vortragsveranstaltung in Weiler bei Bingen

Für Mittwoch 13. März 2019 hatte die Naturschutzgruppe Weiler und Umgebung e.V. unter dem Titel "Stummer Frühling - vom Rückgang der Artenvielfalt" zu einem Vortrag eingeladen. Referent war der Professor für Ökologie und Biodiversität, Dr. Michael Rademacher von der TH Bingen. In anschaulicher Weise gab Prof. Rademacher den Anwesenden einen Einblick in das Arbeitsfeld eines Ökologen und in seine Forschungsarbeiten. Dabei ging er der Frage nach, ob und in welchem Umfang tatsächlich ein „Insektensterben“ im Gange ist, welche Anzeichen es dafür gibt, wie es nachgewiesen werden kann und was die Ursachen dafür sind. Die massive Ausweitung des Anbaus der Monokultur Mais als Energiepflanzen für Biogasanlagen sei dabei als ein besonderer „Biotop-Vernichter“ anzusehen. Es zeigt sich hier ein deutlicher Interessenskonflikt zwischen Klimaschutz einerseits und dem Natur- und Artenschutz andererseits, dem noch zu wenig Beachtung geschenkt wird.

Der Rückgang der Insektenmasse und der Insektenarten sei vielfach in Studien dokumentiert. Besonders bedeutsam für den Artenschutz sind in Rheinland-Pfalz die landwirtschaftlich genutzten Flächen und die Siedlungsflächen. Wichtig ist es vor allem, die ungenutzten, „unordentlichen“ Flächen wie z.B. Ackerrandflächen oder Ruderalflächen zu erhalten und ausreichend „Wildnis“ zuzulassen. Der Rückgang bei den Insekten zeigt sich u.a. auch in einem Rückgang bei den Vogelarten, denen diese Insekten Nahrungsgrundlage sind. Einzelne Arten, wie z.B. der Kiebitz, sind im Bestand dramatisch zurückgegangen, der Kiebitz gilt heute allgemein als „stark gefährdet“.

In Obstanlagen hilft es, Nistmöglichkeiten für Insekten anzubringen, um dem Artenschutz auf die Beine zu helfen. In den Hausgärten unserer Städte und Gemeinden sollte vor allem auf lebensfeindliche „Steingärten“ verzichtet werden. Bei der weinbaulichen Nutzung sieht es in den Steillagen des Mittelrheins oder anderen, zumeist kleinparzellierten Hanglagen mit Trockenmauern und ähnlichen Gestaltungselementen oft deutlich besser aus als in ausgeräumten, großflächigen Weinbergsanlagen. Dabei spielt auch der Einsatz von selbstfahrenden Traubenvollerntern eine Rolle, da diese Geräte z.B. kaum Rücksicht auf Vogelnester in den Rebanlagen nehmen.

Die gut besuchte Veranstaltung in Weiler rückte mit dem „Rückgang der Artenvielfalt“ ein Thema ins Zentrum, zu dem die ÖDP als Initiator zusammen mit verschiedenen Bündnispartnern in Bayern gerade das überaus erfolgreiche Volksbegehren „Artenvielfalt - Rettet die Bienen“ angeführt hat. Über 1,7 Millionen Bürgerinnen und Bürgern oder rund 18,4 Prozent der bayerischen Bevölkerung hatten sich hinter das Volksbegehren und den damit eingebrachten Gesetzentwurf zum Artenschutz gestellt. Dies zeigt einmal mehr: ÖDP wirkt.

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